Die Bedeutung des Schuldbriefs

22.02.2023

Wer ein Haus kaufen will, muss sich früher oder später mit den Feinheiten der Finanzierung auseinandersetzen. Der Schuldbrief ist dabei ein zentraler Bestandteil – obwohl ihn Hausbesitzer normalerweise gar nie sehen.

Die Bedeutung des Schuldbriefs

Nur die wenigsten können einen Hauskauf alleine mit Eigenkapital stemmen. Im Normalfall braucht es Fremdkapital der Bank, sprich: eine Hypothek. Damit dir die Bank ein Hypothekardarlehen gewährt, will sie sich naturgemäss gegen etwaige Verluste absichern. Dazu dient das sogenannte Grundpfand.

Schuldbrief am häufigsten

Das Schweizer Gesetz kennt zwei Arten von Grundpfändern: die Grundpfandverschreibung und den Schuldbrief. Der Schuldbrief ist in der Praxis das häufigste Sicherungsmittel für eine Grundstücksfinanzierung. Im Schuldbrief werden die Forderung der Bank und das erlangte Pfandrecht festgeschrieben. Als Sicherheit dient das belastete Grundstück. Es haftet bis zum eingetragenen Betrag.

Zwei Arten des Schuldbriefs

  • Traditionelle Papierform: Bei der traditionellen Papierform handelt es sich um ein Wertpapier. Errichtet wird der Papier-Schuldbrief beim zuständigen Grundbuchamt, wo er auch eingetragen werden muss. Der Grundbuchverwalter stellt das Dokument aus und unterschreibt es. Weil der Schuldbrief sehr wertvoll ist, wirst du ihn wahrscheinlich nicht bei dir zu Hause aufbewahren. Im Normalfall wird er bei deiner Hypothekarbank deponiert. Als Hauseigentümer:in bekommst du ihn also in der Regel gar nie zu Gesicht.
  • Neuer Register-Schuldbrief: Die Kosten für die Aufbewahrung und den Transfer der Papier-Schuldbriefe zwischen Banken, Notaren, Grundbuchämtern und Grundeigentümern sind jedoch hoch. Darum haben Sie in der Schweiz seit 1. Januar 2012 die Möglichkeit, einen papierlosen Register-Schuldbrief zu errichten. Dieser wird nicht mehr als Wertpapier verbrieft, sondern nur noch im Grundbuch eingetragen. Das Pfandrecht entsteht, sobald der Gläubiger ins Grundbuch eingetragen ist.

Direktes Zugriffsrecht bei Konkurs

Bei einem Konkurs des Schuldners hat der Schuldbrief eine wichtige Bedeutung. Denn nur der Besitzer des Schuldbriefes kann die Forderungen daraus geltend machen. Konkret: Falls du deine Hypothek bzw. die Hypothekarzinsen nicht mehr bezahlen kannst, hat deine Bank – gestützt auf den Schuldbrief – direktes Zugriffsrecht auf dein Grundstück und kann es versteigern lassen.

Unterschiedliche Kosten

Bei der Ausgestaltung des Schuldbriefs gibt es keine nennenswerten kantonalen Unterschiede. Die Beurkundungsgebühren beim Notar und die Grundpfandgebühren fallen jedoch je nach Kanton unterschiedlich hoch aus.